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Pointing AIIM in the Right Direction?

Laurence Hart hat in einem lesenswerten Post "Pointing AIIM into the Right Direction" die aktuelle Diskussion um den Rücktritt von John Mancini und die notwendige Neuausrichtung der AIIM zusammengefasst. Laurence Hart (@Piewords) meint, dass eine besondere Förderung der Chapter der AIIM und deren Mitglieder die neuen Ausrichtung bestimmen muss. Es geht um die Menschen, die den internationalen Verband tragen müssen. Aber aus den Chaptern selbst kam bisher wenig, was den Verband als Ganzes voran gebracht hätte. Andere wie Chris Walker oder Kevin Parker wollen den Information Professional stärken und sehen daher auch die Professionalisierung des Schulungs- und Weiterbildungsprogrammes im Vordergrund. Aufgeschreckt wurde die Diskussion um den Wegfall, das erneute Anbieten und die Ausrichtung des CIP-Zertifikates, Certified Information Professional. Es ist auch unsere Meinung, dass bei nach-universitärer und berufsbegleitender Weiterbildung angesichts der rasanten Entwicklung eine größer werdende Lücke klafft. Hier läge eine Chance für die AIIM, ein gestuftes, vom Einsteiger bis zum diversifizierten Spezialisten, Programm anzubieten, dessen Abschlüsse wie bei anderen Zertifizierungsprogrammen (z.B. PMI)  regelmäßig aktualisiert werden müssen. Dies würde auch kontinuierlich zur Deckung der Kosten der AIIM beitragen und läge auch im Interesse der Anbieter. Aber auch hier sind noch ungeklärte Verhältnisse - wie gleichermaßen Anwender und Anbieter zufrieden zu stellen. Noch liegt das Schwergewicht auf den Anbietern, da diese den Verband und die Studien sponsern. Bei einer Neuausrichtung muss das aktuell konstituierte "Transition Committee" nicht nur eine Lösung für die Nachfolge von John Mancini finden sondern auch die Neuausrichtung vorantreiben. Bis zur großen Konferenz in New Orleans ist dies kaum zu erwarten.
 
So gibt es denn auch noch andere Themen, neben Chapter, Mitgliedern, Studien, Training, Standards usw., die für die Zukunft der AIIM bedacht werden müssen.
 
(1) Die frohe Botschaft?
Was steht auf dem Banner des Verbandes wenn sich ECM Enterprise Content Management langsam als Leitmotto verabschiedet? AIIM - wie auch andere - braucht eine neue VIsion, eine Flagge, unter der sich die Truppen sammeln können. Zur Zeit zerfleddert die Branche und sucht orientierungslos nach neuen Botschaften. ECM ist notwendige Infrastruktur, verschwindet im Untergrund der Systeme. EIM - als Akronym ebenso wenig geeignet. Information Governance - eher ein Thema für die ARMA. Information Management - unsere Wahl - ist sehr weit gefasst, passt aber zur AIIM. 
 
Nehmen wir das Motto der AIIM international - "The Global Community of Information Professionals". "Information Professsionals" - nicht "ECM Professionals". Dies stützt schon einmal die Ausrichtung zum Information Management. Information Management ist der einzige Begriff, der als Dach oder Schirm geeignet wäre, alle bisherigen technologischen und methodischen Ansätze der AIIM zu umfassen. "Community" - da sieht es etwas "mau" aus, weshalb Laurence auch die Chapter wieder beleben möchte. Die Communities auf der AIIM Webseite sind eher unbedeutende Nebenkriegsschauplätze, wo inhaltlich sehr wenig passiert. Diskussionen finden inzwischen häufiger auf Linkedin und Facebook statt denn in der AIIM Community. Es fehlen Anreize und Zugang. Damit sind wir auch bei den verbliebenen Begriffen "international" und "Global" aus dem obigen Anspruch.
 
(2) Die AIIM außerhalb der USA?
Die AIIM versteht sich als internationaler, globaler Verband. Das Schwergewicht der Mitglieder liegt allerdings immer noch in den USA. AIIM Asia - Fehlanzeige, AIIM Europe - eher nur AIIM UK. Die AIIM hat es nicht geschafft eine internationale Strategie aufzusetzen und umzusetzen. Dabei sind im digitalen Zeitalter viele sinnvolle Dienstleistungen des Verbandes - wie Studien, Webinare etc. - jederzeit und überall verfügbar, wenn man denn wollte. Dies erfordert aber auch Services für diese Regionen, in den deren Sprache, zu deren Eigenheiten. Und genau hier fehlt es. Man könnte sehr gut die Studien auch auf Europa fokussieren, die europäischen Daten extrahieren und in gesonderte Berichte für bestimmte Zielgruppen und Länder fassen. man könnte mit lokalen Partner regionale Webinare, Events und Studien erstellen. AIIM könnte sich immer noch als das Dach für die nationalen Verbände positionieren und diesen Services mit globalem, internationalem Fokus bieten. Dafür bräuchte es aber Commitment, Ressourcen und Budget.
 
Es wird sehr interessant werden, wie sich AIIM in Bezug auf Strategie, Ausrichtung und Management positionieren wird. Und ob man auch an Europa oder gar Deutschland - den wichtigsten Markt in Europa - denken wird. Allerdings dürfte es zur Konferenz in New Orleans im April etwas Konkreteres fassbar werden - weder eine neue Strategie, noch ein neues Leitbild, noch ein neuer AIIM President. Bis dahin werden die Diskussion auf Linkedin, in den Blogs, auf Twitter weiterlaufen. Ob sie etwas bewirken - man wird sehen. 

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