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Atle Skjekkeland, AIIM: Interview zur IT & Business 2016

Menschen, Informationen und Wissen besser verbinden

In einem Interview erläutert Atle Skjekkeland, Senior Vice President der Association for Information and Image Management (AIIM), wie es in der „Ära Industrie 4.0“ aussieht und worauf es für Unternehmen in Bezug auf Enterprise Content Management (ECM) ankommt: http://bit.ly/Atle_ITB16

Dr. Ulrich Kampffmeyer, Geschäftsführer von PROJECT CONSULT und ehemaliger Director der AIIM, stellt am 4.10.2016 nachmittags auf der IT & Business das aktuelle Zertifizierungs- und Schulungsprogramm der AIIM in Deutschland vor. Im Mittelpunkt steht der CIP Certified Information Professional (Teilnahme nur auf EInladung über Silvia.Kunze-Kirschner@PROJECT-CONSULT.com. Atle Skjekkeland war als Vice-President der AIIM verantwortlich für die Entwicklung des AIIM Master- und Zertifizierungsprogrammes.

Interview mit Atle Skjekkeland "Menschen, Informationen und Wissen besser verbinden"


Die zunehmende Digitalisierung ist ein zentrales Thema auf der IT & Business. Wie schätzen Sie die gegenwärtigen Entwicklungen in den Unternehmen ein?

Atle Skjekkeland: "Wir befinden uns an einem Scheitelpunkt der digitalen Revolution, die von Consumerization, Cloud, Mobile und dem Internet der Dinge getrieben wird. Neue und agile „Systems of Engagement“ verändern Kundenservice, Produktivität und Rentabilität. Partner des Beratungshauses Russel Reynolds haben herausgefunden, dass viele Führungskräfte dadurch eine massive Veränderung ihrer Geschäftsmodelle erwarten. 72 Prozent der Führungskräfte aus dem Bereich Medien, 64 Prozent ihrer Kollegen aus der Telekommunikationsbranche, 61 Prozent aus dem Segment Finanzdienstleistungen für Verbraucher und 57 Prozent der Entscheider aus dem Handel rechnen mit einer moderaten bis massiven Beeinträchtigung in den nächsten zwölf Monaten."
 

Welchen Einfluss hat Industrie 4.0 auf Geschäftsprozesse? Wie müssen Unternehmen sich verändern?

Atle Skjekkeland: "Alle Organisationen befinden sich auf einer digitalen Reise. IT ist kein Kostenfaktor, sondern eine Chance, um Geschäftsmodelle und Branchen zu sprengen. Auch Unternehmen mit stationären Filialen brauchen ein Online-Engagement-Modell, um Kunden zu bedienen, für die „Digital“ an erster Stelle steht. IT-Investitionen bewegen sich von Brick-to-Click zu Click-to-Brick – also von „offline zu online“ hin zu „online zu offline“. Neue „Systems of Engagement“ und „Systems of Record“ müssen damit klarkommen. Wir müssen Menschen, Informationen und Wissen besser verbinden – während wir Informationssicherheit, Datenschutz und Compliance automatisieren."
 

Viele Experten glauben, dass das immer dichtere Vernetzen von IT-Systemen eine Auswirkung von Industrie 4.0 ist. Im Showcase der Smart Factory auf der IT & Business arbeiten erstmals vier Unternehmen zusammen, um Systeme für Enterprise Resource Planning, Enterprise Content Management, Enterprise Information Management und Customer Relationship Management zu präsentieren. Welches dieser Systeme hat aus Ihrer Sicht die Führungsrolle

Atle Skjekkeland: "Forschungen von A.T. Kearney unter 150 CIOs zeigen, dass Vertrieb und Kunden im Fokus der meisten IT-Investitionen bis 2020 stehen werden. 61 Prozent der erwarteten Investitionen in IT-Anwendungen werden vertriebs- und kundenorientiert sein, 19 Prozent Produktions- und Lieferketten-orientiert, 14 Prozent getrieben von Verwaltungseffizienz (Back Office), fünf Prozent von Regulierung und Sicherheit und zwei Prozent von internen IT-Anforderungen. Ich denke, die Antwort ist eine Kombination mehrerer Systeme zur Verbesserung der Kundenbindung und -steuerung. Sie benötigen eine Unternehmensstrategie und Systeme, um durch die Verbesserung von Kundennähe und ­bindung Umsätze zu steigern.
Außerdem möchte ich anmerken, dass Cloud und Mobile nicht nur Information verändern, sondern auch die Vielfalt, das Volumen und die Geschwindigkeit der Anwendungen. Als Verbraucher können wir Apps für fast alles finden. Den gleichen Trend sehen wir jetzt für Unternehmens-IT mit einer Vielzahl von Cloud-basierten Lösungen. BPM verwandelt sich in Process Services und ECM in Content Services. IT-Abteilungen müssen flexible Cloud-Plattformen mit einsatzbereiten Apps anbieten oder mit den Konsequenzen klarkommen, wenn Mitarbeiter eigene Apps am Arbeitsplatz verwenden (BYOA)."

 

Industrie 4.0 trägt zum anhaltenden Anstieg der Menge der von Firmen gespeicherten und verarbeiteten Daten bei. Ist es derzeit für Unternehmen möglich, diesen Anstieg ohne die Unterstützung von Enterprise Content Management zu bewältigen?

Atle Skjekkeland: "Unternehmen benötigen ein sicheres „System of Record“, um Compliance, Sicherheit und Datenschutz sicherzustellen. Dafür muss ihr „System of Record“ mit ihrem „System of Engagement“ verbunden werden. Anhand von Geschäftsregeln, Textanalyse- und semantischen Technologien können sie automatisieren, wie wichtige Informationen identifiziert, erfasst und klassifiziert werden oder Benutzer können dies basierend auf ihrem Geschäftsvorgang manuell erledigen. Ihr „System of Engagement“ ist in der Lage, die Funktion von Systemen für Kundenbindung zu übernehmen, zum Beispiel von Web Experience Management und mobilen Anwendungen. Oder es kann mit Office, SharePoint Online, Box & Co. ein System für Mitarbeiterbindung sein. Enterprise Content Management beinhaltet das „System of Record“ und muss keine separate Ablage darstellen." 


Quelle: Landesmesse Stuttgart http://bit.ly/Atle_ITB16

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